Vor über 30 Jahren entstand in Niederösterreich bereits die Vision von einem Kindergarten für ALLE, von einem gemeinsamen Aufwachsen, Leben und Lernen von Kindern mit und ohne verstärktem Unterstützungsbedarf in den NÖ Landeskindergärten. Diese Vision und die ersten Umsetzungsschritte auf dem Weg zu einem inklusiven Denken sind untrennbar mit einem Namen im NÖ Kindergartenwesen verbunden, mit dem von Dr. Franz Xaver Kerschbaumer. Ihm gebührten auch entsprechende Anerkennung und Dankesworte bei einer Festveranstaltung im Landhaus in St. Pölten zu "30 Jahren SonderkindergartenpädagogInnen in den NÖ Landeskindergärten".
Ausgehend von 40 Personen im Jahr 1987 unterstützen heute mehr als 290 SonderkindergartenpädagogInnen Kinder mit besonderem Förderbedarf. Sie stehen in besonderer Weise auch den Eltern bei Integrationsprozessen und für Entwicklungsfragen zur Verfügung.
Den Kindern das Gefühl geben, dass sie willkommen sind
Barbara Schwarz, Landesrätin für Soziales, Bildung und Familien, bedankte sich gestern im Rahmen des Festaktes bei den SonderkindergartenpädagogInnen dafür, dass sie "den Kindern das Gefühl geben: sie sind willkommen, wahrgenommen und geliebt." Sie tun dies mit großer Fachkompetenz aber mit noch größerer Herzenskompetenz, so die Landesrätin. Schwarz appellierte auch an die Gesellschaft, Vielfalt als Positivum zu betrachten und zu akzeptieren, dass man nicht alle gleich machen kann. "Jeder Mensch hat sich verdient als Teil der Gesellschaft anerkannt zu werden. Nichts schmerzt so sehr wie von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein", so die Landesrätin.
"Es werden nie alle Kinder die gleichen Chancen haben, aber wir werden in Niederösterreichs Kindergärten jedes einzelne Kind auch weiterhin nach seinen Möglichkeiten bestmöglich fördern, es bestärken und jedem Kind die Zeit geben, die es für Entwicklungsschritte braucht", bekräftigte Schwarz.
Umrahmt wurde der Festakt von einem Impulsreferat von Universitätsprofessor Gottfried Biewer vom Institut für Bildungswissenschaften an der Universität Wien und von musikalischen Beiträgen von Erika Pluhar und Klaus Trabitsch.