Zuvor zelebrierten in der Pfarrkirche Kirchberg Abt Columban Luser OSB aus Göttweig und die Herren Pfarrer Alois Brunner und August Blazic eine Festmesse. Abt Columban wies darauf hin, dass in Göttweig seit 20 Jahren das „Europaforum Wachau“ stattfindet. Er meinte: „Es ist meine persönliche Sorge, dass sich Europa von den christlichen Wurzeln verabschiedet. Ich bin überzeugt, dass die Europäische Union innere Stärke, Weitblick und Festigkeit in den Prinzipien braucht“. Unter den vielen Besuchern konnten auch Prälat Johannes Oppolzer, Bürgermeister Ing. Kurt Wittmann, Vizebürgermeisterin Christine Kerschner, Vizebürgermeister Franz Singer, Theresia Maier als Vizepräsidentin der NÖ Landwirtschaftskammer, GGR Gottfried Auer als Obmann des Kardinal König-Vereines, OSR Gerlinde Karas sowie Dirndlkönigin Kathrin Patscheider und Dirndlprinzessin Jacqueline Kendler begrüßt werden. Souverän wie immer führte Prof. Heinz Nußbaumer durch den Abend und meinte: „Kardinal König war der Europäer schlechthin. Brücken schlagen und versöhnen war sein geistlicher Auftrag.“ Die langjährige Mitarbeiterin des Jahrhundert-Kardinals, Dr. Annemarie Fenzl, präsentierte eine ORF-Doku mit vielen Zitaten zu „Kardinal König und Europa! wie: „Europa ist ein Friedenswerk, das jede Mühe lohnt. Was uns alle miteinander verbindet, ist das Mensch sein.“ Bürgermeister Ök. Rat Anton Gonaus begann sein viel beachtetes Referat mit den Worten: „Unser Kardinal war ein Weltbürger, ein Europäer und ein Pielachtaler.“ Er informierte über den EU-Beitritt Österreichs, die Gründung der Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal und er wies auf die großartige Kooperation der 8 Dirndltalgemeinden hin. Im Zuge vieler Projekte wurde „Erfolgsgeschichte Dirndltal“ mit Hilfe von Ziel-5b und Leader-Förderungen umgesetzt. Sein Credo lautete: „Die EU will den ländlichen Raum stärken und tut auch etwas dafür. Das Pielachtal hat davon enorm profitiert.“ Anschließend referierte EU-Abgeordneter Mag. Othmar Karas umfangreich über die Europäische Union als Friedensprojekt, als Wertegemeinschaft und als Wirtschaftsfaktor. Er räumte auch mit so manchen Halbwahrheiten auf: „Es gibt keine einzige Entscheidung in Brüssel, die Österreich nicht mitverantwortet hat.“ Er stellte fest, dass für jeden Euro, der aus Niederösterreich in die EU-Kassen geflossen ist, insgesamt 3 Euro durch Förderprojekte wieder zurückgekommen sind. Das Pielachtal sei ein gutes Beispiel dafür. Bei der Diskussion gab er Antworten auf viele Anfragen: „Großbritannien will nicht austreten aus der EU, sondern macht Politik im eigenen Land. Jede Schulklasse in Österreich gehört im Zuge von Europawochen nach Brüssel, um sich vor Ort über die EU zu informieren. Die Schweiz zahlt Milliarden, um bei EU-Projekten dabei zu sein. Schweizer Firmen haben ihre Hauptsitze in EU-Ländern. Die Bürokratie der EU ist geringer, als die der Stadt Wien“. Auch zum Handelsabkommen mit Amerika, zu den Flüchtlingsströmen nach Europa und zu den Sanktionen gegen Russland und anderen Themen gab es klärende Worte. Und zur Zukunft meint Othmar Karas: „Die EU muss zum Sprecher des Kontinents in der Welt werden.“ Bürgermeister Ök. Rat Anton Gonaus: „Das Thema der diesjährigen Kardinal-König Gespräche ist auf großes Interesse gestoßen. Ich freue mich wirklich, dass die Veranstaltung so gut besucht war. Die Referate und die Diskussion hatten hohen Informationswert.“ Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Johanna Flieger am Klavier und Daniel Castoral mit der Geige. Autor Thomas J. Nagy stellte sein Buch „König, Kaiser, Kardinal - auf den Spuren von Kardinal König“ am Büchertisch vor. Europa-Informationen gab es am Stand der Wirtschaftskammer von Andrea Steinmetz und Mag. Karl-Heinz Wanker. Den Infostand der Gemeinde Kirchberg betreute Renate Gamsjäger und zum klaglosen Ablauf der Veranstaltung trug auch Gemeindebedienstete Monika Gansch wesentlich bei.
8. Kardinal König-Gespräche zum Thema Europa
Viel Informationen - sachlich, positiv und kritisch - gab es für die 150 Besucher bei den 8. Kardinal König-Gespräche zu Thema "Europa - wozu? Zwischenstopp am Schauplatz Pielachtal" in der Kirchberghalle in Kirchberg.
Weitere Artikel

LH-Mikl-Leitner: "Müssen die Sorgen unserer Landsleute ernst nehmen!"
Am Mittwoch, dem 9.10.2024, trafen sich die Regierungsmitglieder der Volkspartei Niederösterreich zu…

VPNÖ stimmt sich auf EU-Wahl ein
GS Stocker & LGF Zauner: „Vertretung in Brüssel, die ernsthafte Politik macht und Österreich mit…