Neuer Rekord an Beschäftigten in NÖ
„618.000 ist die derzeitige Beschäftigtenzahl in Niederösterreich, das ist ein Rekord. Das sind um 9.000 Menschen mehr, als das im Vorjahr der Fall war“, betonte Landesrat Wilfing. „Aktuell verzeichnen wir einen Rückgang der Arbeitslosenquote um 3,4 Prozent und wir haben insgesamt 9.638 offene Stellen gemeldet. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli um 15,6 Prozent gesunken“, führte er weiter aus. Gleichzeitig sei es aber wichtig, dass „die Aktion 20.000 angelaufen ist, weil wir merken, dass wir bei der Altersgruppe 50+ noch Nachholbedarf haben“, so der Landesrat.
Bezirk Baden als Pilotregion auserwählt
Als Pilotregion für Niederösterreich sei der Bezirk Baden ausgewählt worden, weil hier der Anteil an Personen, die die Aktion 20.000 als Sprungbrett zurück ins Erwerbsleben nutzen sollen, besonders hoch sei, hielt Wilfing fest. „Im Jahresdurchschnitt 2016 gab es in Niederösterreich 10.162 Personen, die 50 Jahre alt und bereits ein Jahr und länger beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt waren. Jeder achte von ihnen wohnte im Bezirk Baden“, so der Landesrat. Ziel sei es, dass „über diese Aktion rund 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, 4.000 davon in Niederösterreich. Bisher konnten bereits 48 Personen seit Anfang Juli durch die Aktion vermittelt werden.“
Zwei Fördermodell bei der Aktion 20.000
Fakler betonte: „Der Beschäftigtenstand in der Altersgruppe 50+ ist im Juni um 5,3 Prozent auf 170.493 Beschäftigte gestiegen. Aber auch die Zahl der arbeitslosen Personen in dieser Altersgruppe ist mit einem Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr weiterhin steigend. Dieser gegenläufige Trend mit Rekordzahlen bei Beschäftigung und dennoch weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit erklärt sich durch die demographischen Veränderungen, aber auch durch Änderungen beim Erwerbsverhalten infolge des höheren Pensionsantrittsalters.“ Die Aktion 20.000 habe zwei Fördermodelle, führte der AMS-NÖ Chef weiter aus. Neben den direkten Anstellungen bei Gemeinden bzw. gemeinnützigen Trägern und sozialen Unternehmen sei auch eine Anstellung über eine gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung via dem Verein ‚Jugend und Arbeit‘ des Landes Niederösterreich möglich, hob er in seiner Wortmeldung hervor. „Mit einer kurzen aber intensiven Vorbereitung konnten wir dank unserer guten Zusammenarbeit mit dem Land, den Gemeinden und den gemeinnützigen Einrichtungen gut vorbereitet an den Start gehen. Wir rechnen mit rund 100 Beschäftigungsverhältnissen, freuen uns aber wenn’s noch mehr werden und sammeln so wichtige Erfahrungen für das Ausrollen der Aktion auf ganz Niederösterreich mit Anfang 2018“, sagte Fakler.
Der Bürgermeister aus Baden hofft auf eine Verbesserung
Stefan Szirucsek, Bürgermeister der Stadt Baden, sagte: „Für Ältere, die länger arbeitslos sind, ist es unglaublich schwer, wieder einen Job zu bekommen. Lange Arbeitslosigkeit führt dazu, dass Selbstvertrauen und Motivation schwinden. Durch die Aktion 20.000 können auch wir als Gemeinden einen aktiven Beitrag leisten, den Betroffenen wieder das Gefühl zu geben, am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft gebraucht zu werden.“ Bürgermeister Kocevar meinte: Ältere Arbeitslose würden über diese Aktion einen zumindest befristeten Arbeitsplatz erhalten und Kommunen könnten dabei wichtige Aufgaben realisieren. „Wir als Stadtgemeine Ebreichsdorf haben bereits neun neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, in den Bereichen Kinderbetreuung, Veranstaltungsassistenz, Büro, Garten und Reinigung“, führte der Bürgermeister aus.
So soll es funktionieren
Durch die Aktion 20.000 werden ausschließlich zusätzliche Jobs in Gemeinden, gemeindenahen Bereichen, sozialen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen – mit bis zu 100 Prozent Förderung durch das Arbeitsmarktservice – geschaffen.